Individuelle Hilfe

Die meisten Menschen in den Bergdörfern um Kodaikanal kennen den ‚indischen Aufschwung‘ nur vom Hörensagen. In Uppuparai und Perumalmalai, zwei Dörfern in der Nähe des Bodhi Zendo, arbeiten die meisten Bewohner als Tagelöhner, viele leben unterhalb der Armutsgrenze. In Uppuparai haben neben den ursprünglichen Einwohnern auch viele Flüchtlinge aus Sri Lanka eine neue Heimat gefunden. Die ursprünglichen Einwohner arbeiten überwiegend als Landarbeiter, während die Übersiedler meist als Handwerker tätig sind, vor allem als Maurer.

Little Flower stellt daher auch außerhalb der Projekte in Einzelfällen sogenannte individuelle Hilfen bereit, zum Beispiel für die Schulbildung für Kinder armer Familien und die berufliche Ausbildung von Jugendlichen und für medizinische Notfälle wie dringend benötigte Behandlungen. Unterstützt werden in erster Linie Frauen sowie Kinder armer Familien, die in der Region wohnen. Aufgrund der Verarmung in den ländlichen Gebieten hat sich in den letzten Jahren der Bedarf ausgeweitet: das Programm wird mittlerweile auch in der weiteren Umgebung des Bodhi Zendo von Menschen in Not in Anspruch genommen, für die sonst kein Hilfsprogramm greift.

Die meisten Einwohner aus den benachbarten Dörfern der Region Kodaikanal sind schlechtbezahlte Handwerker und Landarbeiter/innen. Ihre Einkünfte reichen bei weitem nicht, die Schulausbildung ihrer Kinder zu bezahlen. Oft wird die Arbeit der Kinder auch zum Lebensunterhalt der Familie gebraucht. Deshalb gewährt Little Flower ca. 250 Kindern jährlich finanzielle Zuschüsse für die Schulbildung, sowohl für die Grundschule als auch für höhere Schulen. 
Die Kinder aus den Bergdörfern können zwar eine staatliche Schule besuchen, sind aber wegen ihrer ungünstigen sozialen Voraussetzungen häufig nicht in der Lage, dem Unterricht zu folgen, der eher einem autoritären Drill ähnelt. Sogenannte ‚Drop outs‘ – Kinder, die aus der Schule geworfen werden oder gar nicht erst zur Schule gehen, weil die Familie sie als Arbeitskraft benötigt – sind keine Seltenheit. Für diese Kinder bietet Little Flower jeden Abend Förderunterricht an, damit sie in der staatlichen Schule bleiben können. Während des Unterrichts werden Snacks und Nüsse für die Kinder angeboten, die bis dahin häufig noch nichts gegessen haben.

Aus Perumalmalai sowie den umliegenden Bergdörfern kommen ca. 250 Kinder zum Unterricht. Betreut und beaufsichtigt werden sie von sieben Lehrer/-innen. Neben den regulären Schulfächern lernen die Kinder auch Malen und Zeichnen, Singen und Tanzen, freie Rede und Sport. 
Einmal monatlich treffen sich alle Lehrer/innen, um sich über die Fortschritte der Kinder auszutauschen und nach weiteren Wegen zur Verbesserung des Unterrichts und der Motivierung der Kinder zu suchen. Auch die Eltern werden regelmäßig eingeladen und angeregt, sich über die Entwicklung ihrer Kinder zu informieren und den Lerneifer ihrer Kinder zu ermutigen, statt sie von der Schule fernzuhalten.